Am heutigen Freitag (26. Februar) beginnt der Showdown zum IBO-Box-Weltmeisterschaftsduell zwischen Weltmeister Ola Afolabi und Herausforderer Marco Huck, denn ab 12.00 Uhr findet im AUDI Zentrum in Bielefeld (Eckendorfer Straße 23) das offizielle Wiegen der Boxerinnen und Boxer statt. Mit dabei natürlich auch die beiden Kontrahenten, der eine - Marco Huck - will ihn haben, der andere - Ola Afolabi - will das GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen in der Samstagnacht wieder mit dem WM-Gürtel verlassen. Nachfolgend zu diesem am 27. Februar stattfindenden Boxabend 2Huck Reloaded!" die letzten Infos.
Kartenvorverkauf: Die Kartennachfrage ist nach Angaben des örtlichen Veranstalters, der GERRY WEBER Management & Event GmbH & Co. OHG, groß. Am Kampfabend wird mit 7.000 Zuschauern gerechnet. Angesichts des bisherigen Verkaufs sind in einigen Kategorien noch Eintrittskarten im Vorverkauf unter der Tickethotline (05201) 81 80 sowie am Veranstaltungstag ab 18.00 Uhr an der Abendkasse erhältlich.
Lokalmatador als Erster im Ring: Der aus Bielefeld stammende Emin Atra wird den Boxabend einheizen, denn der 26-jährige Supermittelgewichtler präsentiert sich erstmals vor seinem Heimpublikum. Damit die Stimmung von Beginn an emotional hoch kocht, betritt der Lokalmatador um 19.05 Uhr den Ring und boxt gegen Nikola Matic. Dabei will er vor allem seine bisher perfekte Bilanz von sechs Siegen aus sechs Kämpfen beibehalten. Zuvor gibt es einen weiteren Kampf: Bereits um 18.45 Uhr treffen die beiden Serben Marko Nikolic und Slobodan Culum im Halbschwergewicht aufeinander.
Vorkämpfe: Unter anderem sind der deutsche Meister Dominik Britsch (Supermittelgewicht) und mit Besar Nimani (Superweltergewicht) ein weiterer Lokalmatador im Einsatz. Hauptattraktion neben dem Hauptkampf ist der WM-Kampf von Cecila Braeckhus (Norwegen), die ihre WBC-, WBA-, WBO-, und IBF-Titel im Weltergewicht gegen Chris Namus (Uruguay) verteidigt.
Kampfgericht: IBO-Ringrichter: Jack Reiss (USA); IBO-Punktrichter: Matteo Montella (Italien), Guillermo Perez Pineda (Panama),Glenn S. Feldman (USA).
TV-Übertragung: ab 22.30 Uhr bei RTL. Moderator: Florian König; Kommentator: Stefan Fuckert; Ring-Reporter: Kai Ebel. Motto: „Huck Reloaded!“ Als TV-Experten konnte RTL Wladimir Klitschko gewinnen, der seinem Haussender Marco Huck auch empfohlen hatte. Klitschko über seinen Job: „Es geht mir um die Expertise und das Wissen um das, was hinter den Kulissen passiert. Denn oft sehen die Zuschauer nur einen Boxkampf, ohne zu wissen, was eigentlich im Hintergrund passiert.“
TV-Produktion: RTL produziert mit 16 Kameras am Ring zugleich das Worldfeed, dass in rund 70 Länder weltweit gesendet wird. Live-Übertragungen des Kampfes gibt es u.a. in China, Uruguay, Nigeria und Südafrika.
Prominente am Ring: Unter anderem kommen Matthias Reim, Wladimir Klitschko und der Handball-Weltmeister 2007 Oliver Roggisch.
Inszenierung: Die Zuschauer im GERRY WEBER STADION können Teil der Inszenierung sein. Dazu laden sie sich vor Ort eine kostenlose App (B-Part) auf ihr aufgeladenes Smartphone herunter, die dann während der Einmärsche der beiden Boxer ferngesteuerte Lichtsignale sendet. Im Stadion selbst steht dafür am Kampfabend ein kostenfreies und leistungsstarkes W-Lan zur Verfügung.
Einmarschmusik: Ola Afolabi mit „Blasé“ von TY Dolla Sign. Marco Huck hat sich mit „Lose yourself“ von Eminem für den nach eigenen Aussagen „wichtigsten Kampf meines Lebens“ eine besondere Einmarschmusik ausgesucht. Der Songtext spiegelt für "Huck Reloaded" treffend wieder, um was es für ihn in diesem WM-Kampf geht. …“Hey, wenn du nur einen Versuch oder eine Gelegenheit hättest, alles zu erreichen, was du je erreichen wolltest. Würdest du den Moment festhalten oder zulassen, dass er dir durch die Finger rutscht? …Erfolg ist meine einzige Wahl - Versagen nicht. … Jetzt kommt es drauf an, jetzt bin ich an der Reihe. Hoffentlich versagen meine Füße nicht, dies könnte die einzige Chance sein, die mir noch bleibt.“
Premiere für Wladimir Klitschko
Beim IBO-WM-Boxkampf zwischen Weltmeister Ola Afolabi und Herausforderer Marco Huck am 27. Februar im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen, den Fight überträgt RTL ab 22.30 Uhr, steht der 39-Jährige erstmals als TV-Experte vor der Kamera. Mikrofon statt Boxhandschuhe - im RTL-Interview spricht Klitschko über seinen Fernsehjob, die Chancen von Marco Huck und über seine eigenen sportlichen Pläne.
Wladimir, was haben Sie sich als TV-Experte am Samstag vorgenommen?
Klitschko: „Das ist mein Debüt als Experte beim Boxen. Ich kenne die beiden Kontrahenten sehr gut, vor allem Afolabi. Der war schon Sparringspartner von Vitali, als der sich 2003 auf den Kampf gegen Lewis vorbereitet hat. Und auch von Huck habe ich schon viel gehört. Für mich geht es vor allem um die Expertise und das Wissen hinter den Kulissen. Die Zuschauer sehen meistens nur einen Boxkampf, ohne eigentlich zu verstehen, was im Hintergrund passiert.“
Wie beurteilen Sie die sportliche Ausgangssituation?
Klitschko: „Die beiden sind sehr erfahren und kennen einander gut. Ich glaube, so ein Kampf bietet unheimlich viel Aufmerksamkeit und vor allem Action. Der Kampf wird durch die beiden unorthodoxen Stile sehr spektakulär sein.“
Also gib es keinen klaren Favoriten?
Klitschko: „Nein, ich sehe keinen klaren Favoriten. Ich möchte, dass der Stärkere gewinnt und das wollen ja auch die Zuschauer letztendlich sehen. Eben wer der bessere Mann ist, und das jetzt zum vierten Mal.“
Ola Afolabi geht mit einem überzeugenden Sieg, Marco Huck mit einer bitteren Niederlage in den Ring …
Klitschko: „Marco Huck ist es wichtig, zurückzukommen. Ich war auch schon in dieser Situation in meiner sportlichen Karriere und ich stehe gerade wieder vor dieser Situation. Deshalb erfährt er auch diese Unterstützung von mir.
Ich möchte, dass letztendlich jeder von beiden das schafft, was er sich vorgenommen hat. Auf der einen Seite möchte ich, dass Ola Afolabi nach seinem hervorragenden und unerwarteten Sieg in Russland gegen Olympiasieger Chakhkiev zeigt, dass er der bessere Mann ist. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch, dass Marco zurückkommt, dass er sein Comeback schafft. Ich stehe ja auch vor einem Comeback und möchte das unbedingt schaffen.“
Sie haben nach Marco Hucks Niederlage im August 2015 gegen den Polen Glowacki geholfen, den TV-Vertrag Hucks mit RTL einzufädeln …
Klitschko: „Ich habe Respekt vor Marcos sportlicher Leistung. Er ist wie Johnny Nelson mit 13 Titelverteidigungen der anerkannteste Cruisergewichtler in der Geschichte. Und ich glaube, dass er die Chance verdient hat, wieder um die WM zu boxen. 2003 haben mein Bruder Vitali und ich beschlossen, die K2 Promotion zu gründen. Wir wollten unsere sportliche Karriere selbst in den Griff kriegen, aber auch anderen anbieten, um Titel zu boxen und zu helfen, dies auf einem sportlichen Weg so schnell wie möglich hinzubekommen. Ola Afolabi, der heutige Weltmeister im Cruisergewicht, ich selbst, und Cecilia Brækhus, die erfolgreichste Frauenboxerin der Welt, stehen in der Liste der Sportler, die bei K2 Erfolge geschafft haben und den Weg mit K2 gegangen sind. Und es ist toll, dass jetzt so ein Boxkampf wie am Samstag auf RTL stattfindet. Die Zuschauer brauchen qualitatives Boxen und das wird ihnen geboten.“
Sie teilen mit Marco Huck den Geschmack der Niederlage. Fühlen Sie sich da ein bisschen als erfahrener Mentor?
Klitschko: „Solange man aus den Misserfolgen lernt, ist es okay. Wenn nicht, sollte man besser aufhören. Ich habe auch die Lehren aus meinen Niederlagen gezogen. Das werde ich auch bei meinem nächsten Kampf mit Taten und nicht mit Worten belegen. Ich werde mich im Rückkampf definitiv verbessern. Und ich glaube, dass Marco Huck das Gleiche schaffen kann im Kampf gegen Afolabi.“
Können Sie etwas Neues zum geplanten Rückkampf gegen Tyson Fury sagen?
Klitschko: „Er wird definitiv stattfinden, aber es gibt noch nichts Genaueres. Man muss sich in guten Zeiten auf die schlechten vorbereiten. Gott sei Dank haben wir das gemacht und unsere Hausaufgaben erledigt. Glücklicherweise haben wir diese Rückkampfklausel im Vertrag gehabt. Denn es gibt keinen anderen Weg für Tyson Fury, außer einen Rückkampf gegen Wladimir Klitschko. Und dieser Rückkampf motiviert mich unglaublich. In den letzten elf Jahren war ich noch nie so motiviert wie jetzt. Ich will die Klitschko-Geschichte noch schöner schreiben. Wir wissen noch nicht, wo und wann der Kampf stattfindet. Ich hoffe, dass sich das nicht in die Länge zieht, sondern dass das bald passiert.“
Ihre Niederlage ist jetzt drei Monate her. Wie haben Sie die mittlerweile verarbeitet?
Klitschko: „Nach so einer plötzlichen Niederlage habe ich, das muss ich zugeben, ehrlich gelitten. Aber nach drei Tagen war dieses Leid vorbei und dann wollte ich nur noch den Rückkampf. Ich habe genau analysiert, woran es lag. Diese erste Diagnose war wichtig. Und jetzt weiß ich genau, was ich in diesem Rückkampf anders machen werde. Ich möchte nur eins sagen: Das Ergebnis im Rückkampf wird anders aussehen als im ersten Kampf. Der Sieger wird nicht Tyson Fury sein.“
Sie haben nächsten Monat Geburtstag und werden 40. Stand Ihnen Ihr Alter zuletzt sportlich im Weg?
Klitschko: „Ich spüre mein Alter nicht. Mein Alter ist nicht der Stein auf dem Weg zum Erfolg und ich bin nicht über mein Alter gestolpert. Ich habe mich gut gefühlt. Was nicht mitgespielt hat, war der Kopf. Und der Kopf entscheidet über viele Sachen, vor allem über deine Emotionen und deine mentale Stärke. Aber ich werde mich bei diesem Rückkampf noch einmal beweisen. Ich weiß, dass ich 40 sein werde, wenn ich im Ring gegen Tyson Fury stehe. Aber das ist für mich auch ein Ansporn und eine Motivation, vor allem den Jüngeren zu zeigen, dass Alter nur eine Zahl ist und nicht mehr.“